Seit mehr als eineinhalb Jahren ist Designer Guido Maria Kretschemer als Juror in der Doku-Soap Shopping Queen zu sehen. Dort überrascht er immer wieder mit liebevoll bissigen Kommentaren und überzeugt mit großer Leidenschaft gegenüber unseren textilen Begleitern.
Begonnen hat die Karriere des Designers aus dem Münster Umland allerdings auf Ibiza. Dort verkaufte er seine Mode auf dem Hippie-Märkten um einige Jahre später (1987) gewann er eine große Ausschreibung und Gründete sein Label, mit dem er sich in Sachen Corporate Fashion einen Namen machte. Seit 2004 ist die Linie Guido Maria Couture erhältlich, die großteils aus Tages- und Abendmode besteht.
Letzten Dienstag war der Designer in Wien um seine Zusammenarbeit mit dem österreichischem Schuhhersteller Högl zu präsentieren. Hier hatte ich die Gelegenheit dem Designer ein paar Fragen zu stellen.
Bei "Shopping Queen" suchen Sie nach dem perfekten Look. Was tut der Schuh für einen guten Look?
Ganz viel. Schuhe sind einfach ein ganz wichtiger Teil, der gut steht. Ein Schuh und ein perfektes Kleid gehören einfach zusammen. Dann würde ich sagen kommen Accessoires, die Haare. Aber der Schuh ist die absolute Basis. Wählt mann einen falschen Schuh zum falschen Look – dann ist es vorbei.
Woher kam die Inspiration für Ihre erste Schuhkollektion?
Das Thema der Kollektion ist Afrika und das Okapi, ein Tier das kaum einer kennt, die Antilope mit diesen Streifen. Ich wollte da etwas machen weil ich es so hübsch finde, mit diesen schönen Augen. Dieses Tier hat so etwas romantisches und da dachte ich mir Afrika ist auch so ein tolles Land, ich war lange nicht mehr da und ich mag für den Winter eher die erdigen Töne. Ich wollte das dann mal modern interpretieren und trotzdem die Streifen in den Vordergrund rücken und dann hat sich der Look sehr schnell entwickelt. So ist ein sehr runder Look entstanden, der sowohl feminin und auch unkompliziert ist.
Als Designer kommen Sie ja ursprünglich aus der Corporate Fashion, also Berufsbekleidung. Welche Rolle spielt Funktionalität und Komfort bei Ihren Kollektionen?
Funktionalität spielt eine große Rolle in meiner Mode. Der Mensch, oder die Frau muss im Fokus stehen. Die Sachen müssen einfach für Menschen und für Körper gemacht sein. Ich bin nicht der, der so avantgardistisch arbeitet. Natürlich habe ich auch das gemacht, aber dann für Inszenierungen oder fürs Theater. Es ist aber nicht meine Aufgabe, Sachen zu machen, die nicht tragbar sind. Ich liebe tragbare Mode weil ich für Frauen Textilpartner sein möchte und nicht Provokateur.
Wenn Sie ein Schuh wären, wie würden Sie aussehen?
Ich wäre glaub ich ein Ankle-Boot, bisschen retro, praktisch, nicht zu hoch, gemütlich, schnell anzuziehen, von guter Qualität und vielleicht auch für die Zukunft gemacht – und kein Sondermüll.
Schon bald sind Sie als neuer Juror in der RTL-Sendung "das Supertalent" zu sehen. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Eigentlich gar nicht. Ich hab' gar keine Zeit. Ich arbeite bis zum nächsten Dreh und geh da einfach hin. Ich bin mit Fernsehen sehr entspannt, weil ich ein sehr verbaler Mensch bin und das sehr liebe. Vor Shopping Queen bereite ich mich auch nicht vor. Ich geh dahin und mach das einfach. Ich hab das Glück, dass ich das kann und nicht nervös bin. Ich habe keinen Plan für das Supertalent. Ich komme als Guido und meiner Empathie für Menschen und mit der Bereitschaft, dass ich auch jedem die Chance gönne zu sagen: "Hallo, es gibt mich!" Das ist mir passiert und es würde mich freuen, wenn ich neue Farbe in die Sendung bringe. Und vielleicht wird das auch passieren.
Welche Person würden Sie gerne einmal anziehen?
Kate Winslet. Weil ich sie einfach sehr mag. Ich hatte ja auch schon die Gelegenheit, tolle Persönlichkeiten auszustatten, aber Kate Winslet ist eben eine die ich so mag – ich finde sie so schön, so unaufgeregt. Da würde ich mir sehr darüber freuen. Also das wäre jetzt gerade aktuell so mein Wunsch.
Was wäre der perfekte Look für Kate?
Ach, da gibt es ganz viel. Ich glaube sie könnte viele meiner Sachen gut tragen. Aber ich glaube es wäre etwas unaufgeregtes. Ein schönes Basic-outfit.
Es hat mich sehr gefreut, den Designer persönlich kennenzulernen. Leider habe ich in der Hitze des Gefechts auf das "wir lächeln alle in die Kamera"-Foto vergessen ...
so ein tolles Interview! tja das mit dem Foto war nicht so leicht, da sich ein Fotograf einfach nicht von seinem Platz bewegen wollte ;) bussi
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